Die Geschichte des Vereins

Ereignisse in chronologischer Reihenfolge 1960 – 1980

Spielmannszug 1960 Als im Jahre 1960 der Spielmannszug, von den beiden Gründern Hermann Egger und Adolf Heider, aus der Taufe gehoben wurde, konnte keiner von beiden ahnen, welchen Aufschwung der Verein einmal erleben sollte. Vieles wurde in den vergangenen Jahren erreicht, geschaffen, geändert und neu gestaltet. Mit nachfolgenden Zeilen möchten wir die markantesten Ereignisse in chronologischer Reihenfolge Revue passieren lassen.
 
Wald bei Winhöring im Jahre 1960Wie schon erwähnt, Hermann Egger und Adolf Heider waren es, die tatkräftig ans Werk gingen und mit einfachsten Mitteln dem Spielmannszug auf die Füße halfen und junge Leute für ihre Sache begeistern konnten. Hermann Egger als Ausbilder für Trommel und Flöten, Adolf Heider für die Fanfaren.Nach intensiver Ausbildungs- und Probezeit, konnte mit Unterstützung des Kriegervereins, der Spielmannszug 1961 erstmals beim Faschingsumzug in Neuötting an die Öffentlichkeit treten. In diesem Jahr wurde unsere erste ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten.In Wald bei Winhöring, zur musikalischen Festzugbegleitung bei der Fahnenweihe des Kriegervereins traten wir in schwarzen Hosen und grauen Jacken mit Kappe in Erscheinung. Einladungen zu Festzugsbegleitungen bei Fahnenweihen, Gründungsjubiläen, Geburtstagsständchen und sonstigen Veranstaltungen prägen seither unsere musikalische Präsenz Im Jahre 1964 wurden bei der Jahreshauptversammlung, zum ersten mal Wahlen durchgeführt, bei der die Aufgabenstellung auf mehrere Personen verteilt wurde. Gleichzeitig wurde die Aufnahme passiver Mitglieder in den Verein beschlossen Eine Namensänderung in „Spielmanns- und Fanfarenzug“ wurde aufgrund der Vielfalt der Instrumente im Jahre 1966 beschlossen. In dieser Zeit konnte auch der Schellenbaum als Spielmannszugstandarte angeschafft werden.
 
1968Das Jahr 1968 steht für eine neue Epoche im Vereinsgeschehen. In Anlehnung an die historische Uniform der Neuöttinger Bürgerwehr aus dem Jahre 1830 wurde nach den Originalbildern, aus dem Deutschen Armeemuseum in München, eine Nachbildung für unsere Spielmannszugleute angefertigt. Diese neue Uniform, die im Original auch heute noch getragen wird, hat uns nicht nur den Beifall aller Neuöttinger Bürger eingebracht, sondern war und ist auch Blickfang bei den über 30 Auftritten des alljährlichen Trachten- und Schützenzuges in München, der sich weltweiter Resonanz erfreut. Einladungen nach Köln und Düsseldorf zu den Karnevalsumzügen, sowie zu den Folkloreumzügen nach Italien, Belgien und Frankreich resultierten aus den Auftritten in München.Eine musikalische Veränderung hat es durch die Umstellung von Flach- zu Paradetrommel im Jahre 1970 gegeben. Durch diese Umstellung konnte die Klangfülle der Rhythmusgruppe verstärkt werden. In diesem Jahr ist erstmals bayernweit ein Wettbewerb für Spielmanns- und Fanfarenzüge ausgetragen worden. Mit insgesamt 119 von 120 möglichen Punkten konnte der Spielmanns-und Fanfarenzug Neuötting diesen begehrten Bayernpokal aus den Händen des damaligen Ministerpräsidenten Alfons Goppel in Empfang nehmen.
 
Tambourmajor Peter Ginter Durch den Beitritt zum Musikbund mußten musikalische Kriterien erfüllt werden, die allen Beteiligten viel abverlangten. Nur durch den unermüdlichen Fleiß der Ausbilder, in erster Linie unser unvergessener Tambour und musikalischer Leiter Peter Ginter, aber auch allen aktiven Spielern, die in kameradschaftlicher Treue zur Spielmannszugsache standen, konnte der Verein diese schwere Hürde nehmen. Als Dank für unsere enormen Anstrengungen gab es in der Folgezeit mehrere Male einen 1. Rang mit Auszeichnung bei Marsch- und Konzertwertungen.1976, nach 12 langen und erlebnisreichen Jahren gab unser damaliger 1. Vorstand Hans Stumhofer die Geschicke des Vereins in jüngere Hände. Ludwig Wienzl wurde als neuer 1. Vorstand gewählt. Er übernahm mit teils altbewährten und auch jüngeren Vorstandsmitgliedern die Leitung des Vereins.

Ereignisse in chronologischer Reihenfolge 1980 – 2000

Musikfest 1980 in NeuöttingIm Frühsommer 1980 stand unser nächstes Jubiläum vor der Tür. 20 Jahre Spielmanns- und Fanfarenzug waren wiederum Anlaß für uns, das 9. Bezirksmusikfest im Bezirk „Inn-Salzach“ auszurichten. 30 Spielmannszüge und Musikkapellen aus ganz Bayern und dem benachbarten Österreich folgten unserer Einladung. Allen Besuchern sind die farbenfrohen Uniformen und Trachten der Musikzüge, sowie die musikalische Klangfülle beim Kirchen- und Festzug unvergeßlich geblieben.
 
Vor dem Capitol in Washington im Jahre 1982Eine Einladung zum Oktoberfest in Wieze / Belgien war die nächste größere Auslandsfahrt. Nach dem Vorbild des traditionellen Oktoberfestes in München produzierten die Veranstalter Wiesenatmosphäre in drei riesigen Bierhallen. Drei erlebnisreiche Tage mit vielen musikalischen Auftritten verbrachten wir damals im Oktober 1980 in Belgien, die mit der Besichtigung des historischen Rathauses in Brüssel begannen. Einer der bisherigen Höhepunkte unseres Vereinslebens war wohl die Fahrt über den großen Teich zur Teilnahme an der Steubenparade in New York im September 1982.
 
1982Wir durften auf Einladung der bayerischen Staatsregierung mit Ministerpräsident Franz Josef Strauß unser Heimatland Bayern vertreten. Bei allen Beteiligten übertrafen die Eindrücke die gesetzten Erwartungen. Angefangen von der Flugreise bis zu dem Superlativ der Steubenparade. Auch die Besichtigungsfahrten nach Philadelphia und Washington mit dem Besuch des Arlington – Friedhofes und verschiedener Museen hinterließen tiefe Eindrücke. Der Besuch des Raumfahrtzentrums brachte allen Beteiligten das Universum und die Welt der Astronauten ein Stück näher. Das Ende dieser unvergeßlichen Reise wurde durch unser Standkonzert auf den Stufen des Capitols gekrönt.
 
Zwei Jubiläen besonderer Art standen 1984 auf dem Programm. Unser Tambour Peter Ginter feierte in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Für seine außergewöhnlichen Verdienste für den Verein gestaltete der Spielmannszug einen großen Festabend. Dank und Anerkennung konnte Peter Ginter auch von Seiten der Stadt, vom Landkreis und vom Musikbund entgegen nehmen. Wenige Wochen später feierte unser Ehrenvorstand Hans Stumhofer seinen 60. Geburtstag. Wie Peter Ginter, konnte auch Hans Stumhofer die Ehrungen von Stadt, Landkreis und Musikbund entgegen nehmen. Das neben den öffentlichen Auftritten die Aus- und Weiterbildung unserer Spielleute nicht zu kurz kam, wird durch die Teilnahme unserer Musiker an Seminaren, die vom Musikbund durchgeführt wurden, dokumentiert. Ausbildungen für Flöten, Fanfaren oder Tambourschulungen wurden in regelmäßigen Abständen besucht.
 
Spielmannszug in Spanien1986 war es wieder so weit. 25 Jahre Spielmanns- und Fanfarenzug verbunden mit dem 11. Bezirksmusikfest wurden am 16. und 17. August gefeiert. 32 Spielmannszüge und Musikkapellen feierten mit uns und gaben unserem Fest einen wohlklingenden Rahmen. Neben den zahlreichen musikalischen Verpflichtungen in der näheren Umgebung kamen 1988, 90 und 92 Einladungen nach Spanien zu internationalen Jugendfußballtunieren. Mehrere Auftritte unter südlicher Sonne hinterließen unvergeßliche Eindrücke. Im Sommer 1988 eröffneten wir mit unseren Fanfaren die Ruderweltmeisterschaft in München an den Stufen des Olympiasee´s. Das unser Spielmannszug bei unseren Landes- und Bundesvertretern einen guten Namen hat, zeigt die ehrenvollen Einladung nach München zur 200-Jahrfeier des Englischen Gartens mit unserem damaligen Ministerpräsidenten Max Streibl und dem Bundespräsidenten Richard von Weizäcker am 01.07.1989. Mit Stolz hat uns die Einladung des Bundespräsidialamtes in Bonn erfüllt, am 07.10.1989 an einer Geburtstagsfeier im Schloß Goppelbach in Stadl an der Muhr in Kärnten musikalisch mitzuwirken.
 
InstanbulUnser 30-jähriges Bestehen im Jahre 1990 wurde mit einem kleineren Festakt begangen. In diesem Jahr konzentrierte sich das Vereinsgeschehen hauptsächlich auf die durchgeführte musikalische Urlaubsreise in die Türkei. Die erste Woche war geprägt von Auftritten und Besichtigungen in Istanbul, Izmir und den historischen Stätten. Eingetaucht in die Welt der Antike verbunden mit dem unvergleichlichen Flair der orientalischen Märkte und Basare, fügte sich die zweite Woche als Badeurlaub an.
 
Oktoberfest In erster Linie war und ist unser Vereinsleben jedoch von seinen musikalischen Darbietungen geprägt. Hervorzuheben sind die Beteiligungen an zahlreichen Konzert- und Marschwettbewerben, bei denen unser Spielmannszug mit hervorragenden Ergebnissen aufwarten konnte. Zum Beispiel bei den Musikfesten in Moosburg, Ramsau, Huglfing und Weilheim wurde jeweils ein 1. Rang mit Auszeichnung in der Marsch- und Konzertwertung erreicht. Neben diesen musikalischen Erfolgen seien nicht zu vergessen die Auftritte beim Trachten- und Schützenzug oder die Beteiligung beim Einzug der Wiesenwirte in München. Auch für die Münchner Gesellschaft waren wir durch die Firma Feinkost Käfer, bei diversen Geburtstagsveranstaltugen präsent. Das unsere vielseitigen Auftritte und unser abwechslungsreiches Vereinsleben von allen anderen Spielmannszügen im MON akzeptiert wurde, zeigt die Tatsache, daß unser Vorstand Ludwig Wienzl von 1982 bis zu seinem freiwilligem Rücktritt 1994 als Vertreter der Spielmannszüge in den Vorstandschaft des MON mitwirkte. Er führte 1986 die Pflichtstücke für die Spielleute ein und organisierte die ersten Musikbundweiten Wochenendseminare für Spielleute mit dem damaligen Vizepräsidenten Hans Böllinger.
 
Ständchen vor dem Rathaus in New York Im Jahre 1992 übergab unser langjähriger Tambour Peter Ginter aus gesundheitlichen Gründen die musikalische Leitung an Josef Reichenspurner. 1994 war es wieder soweit. Die Fahrt über den großen Teich wurde zum zweiten mal in Angriff genommen. Wieder stand die Beteiligung an der Steubenparade in New York im Visier. Das Rahmenprogramm war vielseitiger und attraktiver als bei der ersten Fahrt. So wurde eine Busfahrt nach Kanada mit Auftritten und Besichtigungen der Städte Montreal, Ottawa und Toronto angesteuert. Der Höhepunkt dieser Fahrt war jedoch die Besichtigung der Niagarafälle. Ein Vorstandswechsel im Jahre 1994 sollte die Geschicke des Vereins in jüngere Hände legen. Helmut Herbrich, aktiver Flötist in unseren Reihen, übernahm die Führung des Vereins.
 
Am 15.11.1994 hat unser Ehrentambour Peter Ginter im Alter von nur 60 Jahren den Stab für immer aus der Hand gelegt. Öffentliche Auszeichnungen, Ehrennadeln in Gold und Silber vom Musikbund MON oder dem Ehrenteller der Stadt Neuötting für herausragende Verdienste im Vereinsleben wurden im verliehen. Unser Peter war ein unersetzlicher Kamerad im musikalischem und gesellschaftlichem Bereich und somit Kopf und Herz unseres Spielmannszuges. Sein Tod hat eine große Lücke hinterlassen, die bis heute nur schwer geschlossen werden konnte.Am 6. April 1995 mußte der Spielmannszug wiederum von einem verdienten Mitglied Abschied nehmen .Unser Gründer, ehemaliger Tambour, Ausbilder und Flötist Hermann Egger verstarb im Alter von 69 Jahren. Hermann Egger war nicht nur geschätztes Mitglied in unseren Reihen, er hat uns auch als Nikolaus bei unseren Weihnachtsfeiern viele fröhliche Stunden beschert. Er war ein Spielmannszügler mit Leib und Seele.
 
Bei der Jahreshauptversammlung im Oktober 1995 wurde eine außergewöhnliche Neuwahl des 1. Vorstandes notwendig. Der bisherige Vorstand Helmut Herbrich hat aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen sein Amt zurückgegeben. Bei der durchgeführten Neuwahl konnte der langjährige, frühere Vorstand Ludwig Wienzl alle Stimmen auf sich vereinigen und wurde wieder zum 1. Vorstand berufen. Beifall aller Anwesenden als Dank für die erneute Übernahme dieses Amtes, konnte Ludwig Wienzl entgegennehmen.